Samstag, 23. Juli 2011

Bei Google+ mitmachen mit Patriot Network

Mit dem Google+ Projekt fühlt sich das Teilen im Web
mehr wie das Teilen im richtigen Leben an.
Circles
Der einfachste Weg, um einige Dinge
mit engen Freunden zu teilen, andere
mit der Familie, aber so gut wie nichts
mit dem Chef.
Hangouts
Lassen Sie Ihre Freunde wissen, dass
Sie Zeit für einen Video-Hangout haben.
Von überall aus plaudern, YouTube
schauen oder einfach zusammen Zeit
verbringen.
Sparks
Ein Feed zu den Dingen, die Sie
interessieren. So haben Sie immer
etwas zum Anschauen, Lesen oder
Teilen.

Dienstag, 19. Juli 2011

Google Plus "Comment"

Google Plus: geht's Facebook an den Kragen?

(MDVsoft)Google Plus ist in vollem Gange. Das soziale Netzwerk von Google wird bereits jetzt als große Konkurrenz zu Facebook gesehen. Patriot Network hat den Versuch gewagt und das neue soziale Netzwerk getestet – mit interessanten Erkenntnissen.

Foto © Patriot Network

Bei Google Plus mitmachen, klingt eigentlich einfach, war es aber bis vor Kurzem nicht. Denn als ich in den letzten Wochen versucht habe mich bei dem Google Plus-Testprojekt anzumelden, wurde ich mit dem Hinweis "Kapazitätsgrenzen überschritten" konfrontiert. Auch der Versuch, mich von einer bereits angemeldeten Person in das Projekt einladen zu lassen, scheiterte – der Ansturm war einfach zu groß. Nun ist das anders. Seit 9. Juli 2011 ist es möglich sich unter plus.google.com auf Google+ anzumelden. Der Startschuss in eine neue "Social-Media-Ära" ist somit gefallen. Frisch und bunt präsentiert sich das soziale Netzwerk von Google, anders als das von der Farbe Blau dominierte Facebook. Doch wie gut stehen die Chancen, die derzeitigen Facebook-User von Google Plus zu überzeugen?

Das Schwärmen nimmt kein Ende

Durchforstet man die neusten Meldungen zu Google+, so wird klar, dass dieses soziale Netzwerk nicht zu unterschätzen ist und für Mark Zuckerberg eine ernsthafte Bedrohung darstellen könnte. "Laut Lary Page sind bereits mehr als 10 Millionen User seit Beginn von Google Plus dabei. Sollte es so weiter gehen, dann kann Facebook einpacken", so die Einschätzungen von Andreas Beranek Online-Redakteur von Patriot Network: Die erstaunlichen Zahlen werden noch eindrucksvoller, wenn man darauf hinweist, dass Facebook erst eineinhalb Jahre nach Startbeginn die 12 Millionen Marke erreichte.

Der Plan von Google Plus scheint somit voll aufzugehen. Täglich erscheinen neue Berichte von Usern, die gar nicht mehr mit dem Schwärmen aufhören: angefangen bei den neuen Funktionen, über das Design, bis hin zur Möglichkeit, sich von Facebook abwenden zu können.

Circles, Streams & Co

Aber was macht Google Plus so faszinierend? Es ist neu und anders als Facebook - aber nicht komplett. Ist man erst einmal bei Google+ angekommen, wird schnell klar, dass Mark Zuckerbergs Facebook hier deutlich als Vorbild diente. Neben den herkömmlichen Statusmeldungen, die bei Google Plus als "Streams" ihre Funktion finden, sind außerdem Ähnlichkeiten im Layout wiederzuerkennen. Das heiß begehrte "Gefällt" mir" wurde einfach mit "1+" übernommen.

Die Einbettung einiger Facebook-Elemente war ein grandioser Schachzug von Google. Während eine Neuanmeldung auf Facebook noch mit einem wochenlangen Kampf des Zurechtfindens verbunden war, fällt der Umgang mit Google+ kinderleicht. Und sollte doch einmal etwas unklar sein, bietet das Netzwerk so gut wie an jeder Ecke eine nötige Hilfestellung für seine Funktionen an. "Aus meiner Sicht arbeitet Google Plus absolut User-orientiert und erleichtert den Einstieg in das soziale Netzwerk", so Andreas Beranek.

Die Funktionen und Features von Google Plus unterscheiden sich allerdings von Facebook. Eine Kontaktaufnahme zu anderen Personen passiert in erste Linie über die sogenannten "Streams". Ähnlich den Statusmeldungen bei Facebook, können hier persönliche Informationen mit anderen Leuten geteilt werden, sowohl öffentlich, als auch mit einem eingeschränkten Personenkreis. "Das Positive ist zudem, dass ich bereits geschaltete 'Postings' wieder bearbeiten kann - das ist bei Facebook nicht möglich", erzählt eine Online-Redakteurin.

Mehr Privatsphäre

Doch die wahre Sensation von Google Plus wird den sogenannten "Circles" - den Freundeskreisen - zugeschrieben. Anders als bei Facebook, ist man als Google Plus-User gezwungen, neue Freunde verschiedenen Kreisen zuzuteilen. Zwar gab es diese Möglichkeit auch schon bei Facebook mit ihren Listen, jedoch wurde diese kaum benutzt. "Das mit den 'Circles' ist absolut genial. Es kann viel 'intimer' kommuniziert werden. Ich muss nicht mehr alle Informationen mit allen teilen, das finde ich positiv", schwärmt Huber. Die selbst verfassten "Streams" können auf diese Weise gezielt mit bestimmten "Circles" geteilt werden.

Diese Besonderheit der "Freundes-Gruppierungen" wird auch im Chat praktiziert und lässt nervige Freunde ganz einfach verschwinden. Die "Circles" sind somit ein absoluter Pluspunkt und lässt Facebook mit seinen klassischen Freundeslisten ziemlich alt aussehen. Neben der Chatfunktion bietet Google+ sogenannte "Hangouts" an. Bis zu 10 Personen können hier via Webcam miteinander plaudern. Endlich müssen keine unzähligen SMS mehr verschickt werden, um einen gemeinsamen Termin für ein Treffen zu vereinbaren. Eine ähnliche Funktion gibt es übrigens seit Kurzem bei Facebook. Nur eine Woche nach dem Start von Google+ präsentierte Mark Zuckerberg ebenfalls seinen neuen Videochat – da hat der Facebook-Chef wohl doch Angst bekommen.

Eine weitere Neuerung sind die sogenannten "Sparks". Sie sind ähnlich wie die "Seiten" von Facebook, allerdings wird hier der Google Plus-Nachrichtenstream sowie das restliche World Wide Web nach verschiedenen Schlagwörtern durchforstet. Interessiert sich nun ein User beispielsweise für die Sängerin "Madonna", kann er diesen Begriff ganz einfach als "Spark" hinterlegen und täglich alle Neuigkeiten zu ihrer Person abrufen. Grundsätzlich sind die "Sparks" gut, allerdings punkten die "Seiten" von Facebook immer noch mit ihrem persönlichen Charakter und Insiderinformationen. Das ist allerdings Geschmackssache.

Eine weitere Idee war die Verbindung einzelner Google Produkte mit Google Plus. So werden unter anderem bei einer Neuanmeldung automatisch alle Bilder aus dem Bildverwaltungsprogramm "Picasa" in das Fotoarchiv von Google+ transferiert und umgekehrt. "Die Übernahme meiner Bilder aus 'Picasa' in Google Plus ist einfach super", erklärt Beranek. Zudem wurde Google-Mail zum Versenden von privaten Nachrichten integriert.

Und für alle Smartphone-Besitzer gibt es noch eine praktische Neuigkeit: Bei einem aktiven Google Mail-Account erkennt die Goolge Plus-Applikation ihre "Google-Zugehörigkeit" und eine Neuanmeldung ist nicht mehr notwendig. "Das ist einfach klasse. Keine unnötigen Anmeldevorgänge mehr – da hat Google wirklich mitgedacht", so Beranek. Scheint als würde sich Google zum absoluten Allrounder in Sachen "Social-Networking" entwickeln.

bye, bye "Wall-Postings"

Für die Einen ist Google Plus das soziale Netzwerk der Zukunft, für alt eingesessene Facebook-User keine ernsthafte Alternative. Denn wer von den Einträgen seiner Freunde lebt, der wird bei Google+ nicht glücklich werden. Bei diesem Netzwerk werden Einträge nämlich nur vom User selbst verfasst, lediglich das kommentieren oder die Vergabe eines "1+" von anderen Personen ist möglich. Die Teilnahme an Google Plus setzt somit eine gewisse Useraktivität voraus, ansonsten bleibt die "Wall" einfach einmal leer.

Diese Funktion ist durchaus bedenklich. Immerhin gehört für viele User das gegenseitige "posten" von – auch teilweise unnötigen – Informationen zum Facebook-Alltag. Fällt diese Funktion weg, sinkt möglicherweise auch das Interesse an Google+. Für andere widerrum stellt diese Funktion kein Problem dar. "Ich finde es super, dass niemand mehr auf meine "Wall" schreiben kann – das hat mich immer schon gestört", so eine Online-Redakteurin.

Es geht heiß weiter

Google Plus ist jung und innovativ. In den nächsten Monaten sind einige Weiterentwicklungen geplant, wie etwa der Versand von direkten Nachrichten oder Spiele-Applikationen. "Ich bin zuversichtlich, was Google Plus angeht. Der große Ansturm zeigt bereits, in welche Richtung es gehen könnte. Nach so vielen Jahren Facebook, ist es einfach an der Zeit für etwas Neues.", so Schicker. Bleibt zu hoffen, dass Google Plus nicht einfach eine Kopie von Facebook wird, denn sonst sieht es für eine Machtübernahme von Larry Page nicht so rosig aus.

Harald Haucke